Marignano. Die Geschichte einer Niederlage

Stämpfli Verlag, Bern 2015
1515 erlitt die Schweiz in Marignano bei Mailand die wohl bitterste Niederlage ihrer Geschichte. Hatten die Eidgenossen zuvor als geradezu unschlagbar gegolten, waren sie zum ersten Mal bezwungen worden. Das war so ausserordentlich, dass Franz I., der junge König Frankreichs, dem dieses Kunststück geglückt war, sogleich eine Münze prägen ließ, auf der er sich als 'erster Sieger über die Schweizer' verewigte. Nachdem die Schweizer gut hundert Jahre lang fast jede Schlacht gewonnen hatten, wurde aus einer halben Großmacht innert zweier Tage ein Land, in dem fast jede Familie um einen Toten trauerte. Schätzungsweise 14 000 junge Männer starben in der Ebene vor Mailand, die Hälfte davon Schweizer. Seither hat sich die Schweiz aus jeder Großmachtpolitik zurückgezogen. Aus Sachzwang? Vielleicht. Aus Einsicht? Kaum. Zum Glück? Auf jeden Fall. Zwar blieb die Schweiz in Europa, aber nicht als Macht, die andere prägte oder mit Krieg überzog, sondern als ein Kleinstaat, vielleicht als der erste überhaupt. Im September vor 500 Jahren wurde in Marignano mehr entschieden als eine Schlacht.

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