Andre Francois-Poncet
Tagebuch eines Gefangenen. Erinnerungen eines Jahrhundertzeugen
Europa Verlag, München 2015
Aus dem Französischen von Barbara Sommer und Geneviève Unger-Forray. Herausgegeben von Thomas Gayda. Mit zahlreichen Abbildungen. 27. August 1943: André François-Poncet sitzt mit seiner Familie unweit von Grenoble zu Tisch, als SS-Leute mit Maschinengewehr im Anschlag das Haus stürmen und ihn ohne Angabe von Gründen verhaften. Dieses Datum markiert den Beginn der wohl dunkelsten Zeit im Leben des erfolgsverwöhnten Botschafters, Schriftstellers und Humanisten André François-Poncet. Eineinhalb lange Jahre verbringt der 'hellsichtigste Beurteiler Nazi-Deutschlands' als sogenannter Ehrengefangener - so der zynische Begriff der Nazis - im mondänen Ifen Hotel im Kleinwalsertal. Dort teilen zwei Dutzend weitere Persönlichkeiten aus aller Herren Länder sein aberwitziges Schicksal: abgeschottet in einem entlegenen Hochgebirgstal und in ständiger unerträglicher Ungewissheit, ob sie den nächsten Tag noch erleben werden.