Rigorismus der Wahrheit. 'Moses der Ägypter' und weitere Texte zu Freud und Arendt

Suhrkamp Verlag, Berlin 2015
Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort von Ahlrich Meyer. Blumenberg setzt ein mit Freuds im Jahr 1939 publiziertem Alterswerk "Der Mann Moses und die monotheistische Religion", das er als dessen "große und letzte Kränkung der Menschheit in Gestalt ihrer Leidendsten" bezeichnet, und geht dann über zu einer an Schärfe kaum zu überbietenden Auseinandersetzung mit Arendt und ihrem Buch "Eichmann in Jerusalem". Sowohl bei Freud als auch bei Arendt sieht Blumenberg einen Rigorismus am Werk, der im Namen der Wahrheit auftritt, aber in Rücksichtslosigkeit umschlägt, weil er blind macht für das Politische und taub für das Unfassliche. "Wie Freud den Mann Moses seinem Volk genommen hatte, nimmt Hannah Arendt Adolf Eichmann dem Staat Israel" - so lautet eine der vielen bemerkenswerten Schlussfolgerungen in diesem Text, der auch etwas von Blumenbergs Haltung zum Judentum und zum Zionismus preisgibt.

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