Elf Jahre. Ein Bericht aus deutschen Konzentrationslagern

Wallstein Verlag, Göttingen 2014
Herausgegeben und kommentiert von Kathrin Helldorfer, Annette Kraus und Jörg Skriebeleit. Aus dem Französischen von Susanne Röckel. Ein frühes Zeugnis des KZ-Häftlings Carl Schrade gibt detaillierte Einblicke in das System der Konzentrationslager. Wegen mehrerer Vorstrafen für Eigentumsdelikte war er 1934 verhaftet und von da an als sogenannter Berufsverbrecher elf Jahre in Konzentrationslagern interniert worden: zunächst in Lichtenburg, Esterwegen, Sachsenhausen und Buchenwald und von 1939 bis zur Befreiung 1945 im KZ Flossenbürg. Dort wurde er Oberkapo im Krankenrevier und setzte sich unter Lebensgefahr für seine Mitgefangenen ein. Zu Lebzeiten konnte Schrade keine Leserschaft für seinen Bericht finden. 2010 tauchte das Manuskript im Nachlass eines französischen Mithäftlings und Freundes auf. Mit der Publikation dieses Zeugnisses wird zum ersten Mal die Stimme eines als "Berufsverbrecher" verfolgten NS-Opfers laut. Diese äußerst heterogene Haftgruppe stand, ähnlich wie die als "Zigeuner" und "asozial" Verfolgten bereits vor 1933 am Rande der Gesellschaft; eine Ausgrenzung, die sich nach der Befreiung fortsetzte.

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