Johannes-Dieter Steinert
Deportation und Zwangsarbeit. Polnische und sowjetische Kinder im nationalsozialistischen Deutschland und im besetzten Osteuropa 1939-1945
Klartext Verlag, Essen 2013
Polnische und sowjetische Zwangsarbeiter rangierten auf der untersten Stufe der rassistischen nationalsozialistischen Hierarchie ausländischer Arbeitskräfte. Sie erfuhren die brutalsten Deportationspraktiken und die schlechtesten Lebens- und Arbeitsbedingungen. Bislang ist die Zwangsarbeit polnischer und sowjetischer Kinder im Deutschen Reich sowie in den von Deutschland besetzten Gebieten Osteuropas während des Zweiten Weltkriegs nicht aufgearbeitet worden, obwohl schätzungsweise 1 bis 1,5 Millionen Kinder aus Polen und der Sowjetunion zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden. Sie bildeten das Rückgrat der deutschen Kriegswirtschaft und arbeiteten in allen Bereichen: In den Reparaturwerkstätten von Wehrmacht und SS, beim Bau und Ausbau von Infrastruktur, Kasernen, Flughäfen und Befestigungsanlagen, für die Organisation Todt und die Deutsche Ostbahn, für private und staatliche Arbeitgeber im Dienste der deutschen Besatzungsmacht, in Bergwerken, in der Industrie, im Handwerk sowie in der Land-, Forst- und Hauswirtschaft.