Europäische Nacht. Ausgewählte Gedichte 1907 bis 1927. Russisch/deutsch

Arco Verlag, Wuppertal 2013
Nachgedichtet und mit einem Nachwort herausgegeben von Adrian Wanner. Mit einem Essay von Vladimir Nabokov. "Dieser Dichter, der größte unserer Zeit, ein literarischer Nachfahre Puschkins in der Linie Tjutschews, wird der Stolz der russischen Dichtung bleiben …" Mit diesen Worten beginnt Vladimir Nabokovs Nachruf auf Wladislaw Chodassewitsch. In der Sowjetunion als "dekadenter Nihilist" verfemt, ging Chodassewitsch auch in der Emigration mit seiner unsentimentalen, formvollendeten Gedankenlyrik und seiner kompromisslosen Literaturkritik eigene Wege. Diese zweisprachige Ausgabe vermittelt einen Querschnitt durch sein Schaffen. Einen Schwerpunkt bilden Exilgedichte aus "Die schwere Leier" (1922) und "Europäische Nacht" (1927). Chodassewitschs Darstellung von Berlin als dynamischer und dämonischer "Stiefmutter der russischen Städte" leistet einen wenig bekannten Beitrag zur Poetik eines Brennpunkts der urbanen Moderne. Die Texte aus der nächsten Exilstation - Paris - zeugen von einer mit scharfer (Selbst-) Beobachtung gepaarten abgrundtiefen Skepsis und Desillusion. Seine Lyrik wird so zur Beschwörung einer "Europäischen Nacht", "wo alles - Bitterkeit, Wut, Engel, das Klaffen der Vokale - echt, einzigartig" ist (Nabokov). Diese Nachdichtung versucht, unter Beibehaltung von Versmaß und Reim, die formale Präzision und kühle Prägnanz von Chodassewitschs Gedankenlyrik zu vermitteln.

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