Lee Hochol
Heimatlos. Erzählungen
Ostasien Verlag, Großheirath 2013
Der vorliegende Band bietet eine repräsentative Auswahl des erzählerischen Gesamtwerks Lee Hochols, eines der bekanntesten koreanischen Gegenwartsautoren. Geboren in Wonsan, einer Hafenstadt im heutigen Nordkorea, geriet Lee während der Wirren des Koreakrieges (1950-53) in den Süden des Landes und entschied sich, dort zu bleiben. So befasst er sich in den ersten vier Erzählungen dieses Bandes, die in den 1950er Jahren entstanden, mit der Thematik dieses Krieges. Im Zentrum der in diesem Band vorgestellten Prosa steht jedoch Lees Werk der 1960er und 1970er Jahre, jener Zeit, in der Park Chung Hee als Präsident der 3. und 4. Republik Südkorea in eine Entwicklungsdiktatur führte. Drei Erzählungen aus den 1990er Jahren runden diese Auswahl ab, in ihnen thematisiert Lee noch einmal eines der wichtigsten Anliegen seines gesamten literarischen Schaffens - die Verarbeitung der nationalen Teilung, des Traumas seiner Generation.