Christoph Bartels (Hg.) / Rainer Slotta (Hg.)
Geschichte des deutschen Bergbaus . Der alteuropäische Bergbau von den Anfängen bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts
Aschendorff Verlag, Münster 2012
Schon in der Bronzezeit überschritten der Handel mit bergbaulich gewonnenen Rohstoffen und damit auch das Wissen um deren Gewinnung und Verarbeitung die Grenzen Europas, Afrikas und Asiens. Der Bergbau stellte zudem für einen entfalteten Handel unentbehrliche Materialien bereit: Edelmetalle, aus denen man Münzgeld prägte. Bergbau erlangte so schon in der Antike große politische Bedeutung. Nach den dunklen Jahrhunderten, die der Völkerwanderung folgten, entstand eine Bergbauwirtschaft, die zunehmend in den Dienst mittelalterlicher Herrschaft gestellt wurde. Die voranschreitende Ausbeutung der Mineralvorkommen machte frühzeitig eine komplizierte Technologie notwendig, um die Bodenschätze aus immer größeren Tiefen zu heben. An der Wende zur Neuzeit erforderten die dafür notwendigen erheblichen Investitionen ein Engagement der großen Kaufmannsvermögen im Bergbau. Zudem erschloss die Kolonialisierung neue Rohstoffquellen für Herrschaft und Handel in Europa. Mit der allmählichen Herausbildung moderner Staatlichkeit und neuer Wirtschaftsformen verband sich eine wachsende staatliche Kontrolle und Regulierung der Montansphäre. Zugleich neigte sich die jahrhundertelange Dominanz des Bergbaus auf Metall ihrem Ende entgegen, und eine neue bergbaugeschichtliche Epoche im Zeichen von Salzen, Erzen und Kohlen kündigte sich an.