Laszlo Darvasi
Blumenfresser. Roman
Suhrkamp Verlag, Berlin 2013
Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer. Zwei Menschen sind in ihrer zugenagelten Wohnung verhungert: ineinander verschlungen liegen sie in einem mit Blumen vollgestopften Zimmer. Draußen tritt die Theiß über die Ufer, reißt die Behausungen der geflohenen Juden, Armenier und Serben mit sich fort und zerstört in einer Jahrhundertflut Szeged, die Stadt im Südosten des Habsburger Reichs. Bei den Toten handelt es sich um Klara Pelsoczy, eine leidenschaftliche, ungefügige Frau, die drei Männer liebt und mit dem Fußabdruck eines Engels auf der Hand zur Welt kam; und um den Naturhistoriker Imre Schön, der nach der niedergeschlagenen Revolution von 1848 sieben Jahre im Gefängnis saß: ein Vortrag über Blumenfresser wurde ihm zum Verhängnis.