Ein Versprechen von Gegenwart. Roman

Luchterhand Literaturverlag, München 2013
Ihn kann so schnell nichts überraschen, denn er arbeitet schon lange als Kellner in einem gehobenen Restaurant. Aber dann betreten ein Mann und eine Frau sein Restaurant, für die der Kellner noch keine Worte hat. Sie ist atemberaubend. Aber was heißt das schon? Zehn von neun Männern würden für sie Frau und Besitz aufgeben, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber der, mit dem sie jetzt an einem Tisch sitzt, hat nichts Triumphales an sich. Er ist beneidenswert entspannt in seiner Selbstsicherheit: Ich hatte sie. Ihr nicht. Der Kellner beginnt, die Beziehung der beiden zu "lesen", er dechiffriert die Bruchstücke ihrer Unterhaltung, die er belauscht, er deutet den Schwung ihrer Gesten. An den nur ein wenig verrutschten Kleidungsstücken erkennt er den Sex, den sie gerade hatten. Er wird zum Mitwisser ihrer Affäre - und unversehens zum Beteiligten. Clemens Berger entführt uns in einen Zwischenraum der gewöhnlichen Zeit, in die Spanne kurz vor oder kurz nach Mitternacht, wenn mehr möglich ist, als man sich je ausgemalt hatte.

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