Götterdämmerung. Roman

Manesse Verlag, Zürich 2013
Aus dem Französischen von Alexandra Beilharz. Mit einem Nachwort von Albert Gier. Ein märchenhaft reicher Fürst, der sich auch Jahre nach der bürgerlichen Emanzipation noch geriert wie ein absolutistischer Potentat: Dieser Anachronismus inspirierte Élémir Bourges vor fast 130 Jahren zu einem der raffiniertesten Werke des Fin de Siècle. In seinem Roman spiegelte er alle Spielarten der "Décadence" Prunksucht, Künstlichkeit, Inzest. Und gewährte Richard Wagner einen prominenten Auftritt in der Weltliteratur. Der deutsche Herzog Karl von Este lauscht gerade seinem von Wagner dirigierten Geburtstagskonzert, da fallen die Preußen in seine Residenz ein. Überstürzt muss er das verschwenderische Fest abbrechen und ins Pariser Exil fliehen. Schon in der Kutsche, verleiht der Herzog Wagner einen Orden. Ihr Gespräch endet mit einem Eklat: Dass der letzte Teil des Nibelungenzyklus "Götterdämmerung" heißen soll, empfindet der Herzog als Provokation. Doch Wagners Replik erweist sich als verhängnisvolles Omen, denn in Paris erlebt das Fürstenhaus seinen moralischen Niedergang. Élémir Bourges versteht es, im Pomp seiner Erzählwelten zu schwelgen und im nächsten Moment deren Abgründe aufzuzeigen. Er bewunderte Wagners Musik und ließ sich bei seinem Roman von den opulenten Klängen des Komponisten anregen.

Mit der Benutzung dieses Service stimmen Sie mit folgenden Punkten überein:

Ihre E-Mail-Adresse und die E-Mail-Adresse des Empfängers werden ausschließlich zu Übertragungszwecken verwendet - um den Adressaten über den Absender zu informieren. Um einen Missbrauch dieses Services zu vermeiden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten (IP-Adresse) jedes Nutzers für einen Zeitraum von drei Monaten speichern. Sofern Dritte glaubhaft machen, dass sie durch die Versendung eines Artikels im Rahmen dieses Services in ihren Rechten verletzt wurden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten zur Rechtsverfolgung herausgeben.