Kollaboration des Geistes. Deutsche und französische Rechtsintellektuelle 1933-1940

Duncker und Humblot Verlag, Berlin 2012
Deutsche und französische Rechtsintellektuelle einte nach 1933 bei allen Unterschieden die Kritik an der Demokratie Frankreichs. Denker der intellektuellen Kollaboration sind zwischen eigenen autoritären Ansätzen und der Vorbereitung der Niederlage von 1940 im Sinne der Nationalsozialisten anzusiedeln. Sebastian Liebold analysiert das deutsche Frankreichbild von Friedrich Sieburg, Karl Epting und Johannes Stoye und beleuchtet anhand von ausgewählten Schlüsselwerken die Rolle des Bürgers, die Zivilisationsidee und geopolitische Fragen der späten Dritten Republik. Mit Büchern von André Germain, Alphonse de Châteaubriant und Bertrand de Jouvenel zeichnet er das französische Deutschlandbild nach, das den vermeintlichen Willen zur Verständigung, das Führerprinzip und die Rolle der Jugend betonte. Der Vergleich zeigt: Für die Deutschen erschien die (nur) autoritär wahrgenommene Diktatur als Chiffre von "Modernität", für die Franzosen als erwünschte "Restauration" vorrevolutionärer Ordnungsideen. Als Wegbereiter der politischen Kollaboration von Vichy hießen die Autoren ein autoritär beherrschtes Europa gut, dessen geistiger Grund 1945 zusammenbrach. Sieburg und Jouvenel blieben viel gelesen und umstritten. Erinnerungskultur bedeutet hier: Wachsamkeit.

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