Gerard Woodward
Ausgehungert. Roman
Albrecht Knaus Verlag, München 2012
Aus dem Englischen von Anne Rademacher. Tory ist eine der vielen Frauen, die während der Kriegsjahre in London ausharren - geplagt von Hunger und ständiger Erschöpfung. Ihre Kinder sind aufs Land verschickt, dafür ist ihre nervige Mutter ins kleine Reihenhaus eingezogen. Eines Tages trifft ein Brief von ihrem Mann Donald aus deutscher Kriegsgefangenschaft ein. Darin bittet er sie um "schmutzige" Briefe, denn er fühlt sich sexuell ausgehungert. Nach langem Zögern kommt Tory der Bitte nach - allerdings erst, nachdem ihr eine Affäre die notwendigen Erfahrungen dafür liefert. Als Donald schließlich nach London zurückkommt und sich zum Familientyrannen aufschwingt, bleibt Tory nichts anderes übrig als ihn - auszuhungern. Ein hintergründiger und kluger Roman über die Beziehung der Geschlechter und über die schwierige Balance zwischen Geben und Nehmen.