Die beiden Trams. Kinder- und Scherzgedichte. Epigramme auf Zeitgenossen 1911-1937

Ammann Verlag, Zürich 2000
Aus dem Russischen und herausgegeben von Ralph Dutli. In diesem Band soll Raum sein für einen "anderen" Mandelstam. Ausgelassener Humor, durchtriebene Ironie, ein poetischer Spieltrieb ? all dies kennzeichnet den großen Lyriker nicht weniger als die unzweifelhaft tragischen Umstände seines Lebens in der finsteren Stalin-Epoche. Mandelstams Scherzgedichte haben etwas Chaplineskes, stehen für den Wunsch, noch im größten Schlamassel das Lachen und damit den Lebensmut nicht aufzugeben. Doch diese Texte sind Scherzartikel mit Hintergründen. Hinter dem Nonsens blitzt nicht selten der witzige kleine Nebensinn auf. Humor kann subversiv sein, und Mandelstams "scherzhafte" Opposition war den Machthabern ein Dorn im Auge. Seine Gedichte bezeugen jene "geistige Autonomie", in der Joseph Brodsky Mandelstams eigentliches "Vergehen" und den Grund für seinen Tod im Lager sah. Wenn dieser letzte Band der Mandelstam-Werkausgabe nur etwas ausstrahlen möchte, so ist es ein durchtriebener, schalkhaft-schelmischer Charme. Das von Lidija Ginsburg überlieferte Wort Anna Achmatowas darf sich noch einmal bewahrheiten: "Ossip ist ein Schrank voller Überraschungen!"

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