Briefe 1918-1920. Max Weber-Gesamtausgabe, Band II/10,2

Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2012
Herausgegeben von Gerd Krumeich und M. Rainer Lepsius, in Zusammenarbeit mit Uta Hinz, Sybille Oßwald-Bargende und Manfred Schön. Die Briefe Max Webers aus den Jahren 1918 bis 1920 beleuchten in großer Eindringlichkeit die Ereignisse und die Selbstwahrnehmung Max Webers in seinen letzten Lebensjahren. Die Niederlage im Krieg, der Zusammenbruch des Kaiserreichs und die Neuordnung Deutschlands steigerten seine politischen Aktivitäten. In seinen Reden, Publikationen und als Sachverständiger der deutschen Delegation in Versailles wandte er sich gegen einen von den Siegern diktierten Frieden und plädierte für eine "Politik des Rechts". Innenpolitisch bekämpfte er den "revolutionären Karneval" und engagierte sich für eine parlamentarische Demokratie, beteiligte sich am Verfassungsentwurf und unterstützte im Winter 1918/19 mit zahlreichen Wahlreden die linksdemokratische Deutsche Demokratische Partei. Zugleich bemühte er sich um die Wiedererlangung einer Professur, 1918 zunächst als Gastdozent in Wien, dann ab Frühjahr 1919 als Lehrstuhlinhaber für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München. Das bedeutete den Abschied von Heidelberg und einen beruflichen Neuanfang. Mit immenser Konzentration und Arbeitskraft wandte er sich neben den Vorlesungen der Drucklegung seiner beiden Hauptwerke, den "Gesammelten Aufsätzen zur Religionssoziologie" und seinem Beitrag "Wirtschaft und Gesellschaft" zum "Grundriß der Sozialökonomik", zu. Webers Münchener Zeit stand in persönlicher Hinsicht unter dem Stern Else Jaffés. Prägend wurden der Tod der Mutter, der Selbstmord seiner Schwester und die Sorge um das Schicksal von deren verwaisten Kindern. Jäh endete alles mit dem Tod Max Webers am 14. Juni 1920. Die historisch-kritische Edition veröffentlicht und kommentiert über 450 weitgehend unbekannte Briefe.

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