Rudolph Herzog
Der verstrahlte Westernheld. und anderer Irrsinn aus dem Atomzeitalter
Galiani Verlag, Berlin 2012
War es anfangs noch Unwissen, das Menschen und Regierungen dazu brachte, ganze Landstriche unbewohnbar zu machen (Bikini, sowjetische Testgelände, Nevada), bizarre Versuche vorzunehmen oder zu planen (die Erzeugung künstlichen Wetterleuchtens oder die Sprengung eines zweiten Panama-Kanals mittels 300 Atombomben) oder immer größere, gefährlichere und wahnsinnigere Waffen zu bauen (Atombombe, Wasserstoffbombe, Kobaltbombe), so liegt heute die Gefahr in der schieren Menge im Umlauf befindlichen atomaren Materials, von dem man oft gar nicht mehr weiß, wo es sich überhaupt befindet. Neben einer irgendwo im Eis vor Grönland verlorengegangenen Wasserstoffbombe fehlen laut Schätzungen weitere 30-40 Kernwaffen, und in Kasachstan liegen auf einem riesigen Testgelände verstreut viele Kilo waffenfähiger Stoff frei herum. Rudolph Herzog zieht jetzt erstmals Bilanz - er beschreibt die kurze, aber verheerende Geschichte des Umgangs der Menschen mit atomarem Material.