Fünf Tage in London. England und Deutschland im Mai 1940

Siedler Verlag, Berlin 2000
Aus dem Englischen von Michael Hanke. Am 10. Mai 1940 brachen deutsche Truppen ohne Kriegserklärung in Holland, Belgien und Luxemburg ein. Nur elf Tage später, am 21. Mai, gelang es den Deutschen, die französische Nordarmee und das britische Expeditionsheer an der französischen Küste bei Dünkirchen einzuschließen. 340.000 britische und französische Soldaten waren der deutschen Wehrmacht hilflos ausgeliefert. Das britische Kriegskabinett spaltete sich in zwei Fraktionen, deren Meinungsführer um den künftigen Kurs gegen Hitler rangen. Entschieden vertrat der erst seit zwei Wochen amtierende Premierminister Winston Churchill seine Position: "Aber sicher! Was auch immer in Dünkirchen geschieht, wir sollten weiterkämpfen." Selbst viele seiner Parteigänger hielten ihn für einen ungestümen Draufgänger und schlossen sich seinem Gegenspieler Halifax an, der auf Verhandlungen setzte, "falls diese für die Lösung europäischer Fragen und der Schaffung eines friedlichen Europa dienlich" seien. Minutiös verfolgt John Lukacs die dramatischen Ereignisse in der Downing Street 10: das Ringen der Kabinettsmitglieder um ihre Verantwortung für England und ganz Europa, die hektischen Konsultationen mit der französischen und italienischen Regierung, die Suche nach historischen Präzedenzfällen, die hitzigen Wortgefechte, das Hin und Her der Meinungen. Nicht minder schwankend verlief die Willensbildung der britischen Bevölkerung, die Lukacs anhand von Berichten und Kommentaren in der englischen Presse und den von der Regierung in Auftrag gegebenen Stimmungsberichten nachzeichnet. Am Abend des 28. Mai hatte Churchill sich durchgesetzt. Ohne seine Entschlossenheit hätte England wahrscheinlich einen Verhandlungsfrieden akzeptiert.

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