Friederike Kretzen
Natascha, Véronique und Paul
Stroemfeld Verlag, Frankfurt/Main 2012
Köln im Sommer. Schauspielschüler proben ein Theaterstück. Es ist heiß und keiner weiß mehr, wie es Sommer geworden ist. So auch Natascha, Véronique und Paul, drei Freunde, die im Theater arbeiten. Abends treffen sie sich in Nataschas Küche, und ein anderes Theater geht mit ihnen durch, das von den Ausläufern einer Ästhetik des Widerständischen handelt: Des Widerständischen zwischen ihnen und in ihrem Verlangen, alles, was sie tun, nicht nur einfach zu erleben, sondern es sich dabei auch noch vorstellen zu wollen. Sie spüren, dass etwas an sein Ende kommt, ihre Jugend geht zu Ende, doch wie sich von ihr verabschieden? Das fragten sie in jenem Sommer und seither. Bald dreißig Jahre später, es wird das vierzigste Woodstock-Jubiläum gefeiert, ruft Paul Véronique an und da setzt das Buch ein, das eine Vergangenheit zu erzählen sucht, die bis heute nicht als Vergangenheit empfunden werden kann. Denn konnte es tatsächlich so sein, dass das, wovor sie sich fürchteten, schon lange hinter ihnen lag? Woher sollten sie das wissen?