Mythos CSR. Unternehmensverantwortung und Regulierungslücken

Horlemann Verlag, Berlin 2011
Der Sammelband "Mythos CSR" widmet sich in 33 Beiträgen der Frage von Unternehmensverantwortung zwischen Freiwilligkeit und Regulierung in globalen Lieferketten. Corporate Social Responsibility ist ein schwammiger Begriff, der oft missbräuchlich verwendet wird. Philanthropische Projekte wie das Sponsoring von lokalen Fußballvereinen werden vielfach genauso als CSR bezeichnet wie die Schulung von Zulieferern in Sozialstandards. CSR wid daher häufig als reine PR-Maßnahme angesehen. Die Öffentlichkeit nimmt es als Doppelmoral wahr, wenn ein Unternehmen einerseits Spenden in Millionenhöhe nach Afrika gibt, gleichzeitig aber im eigenen Unternehmen die Organisationsfreiheit unterdrückt (wie der Fall IKEA zeigt) oder wenn bei seinen Zulieferern in Niedriglohnländern Hungerlöhne gezahlt werden.Die Publikation orientiert sich an den UN-Leitprinzipien für Unternehmen und Menschenrechte, die auf dem Rahmenwerk mit den drei Säulen (Protect, Respect and Remedy) von John Ruggie beruhen, dem ehemaligen UN-Sonderbeauftragten für Menschenrechte und Unternehmen. Der Band zeigt die Lücken bei der staatlichen Schutzpflicht in Deutschland und Europa auf: Keine staatliche Verpflichtung von Unternehmen, ihrer Vorsorgepflicht nachzukommen, keine Klagemöglichleiten von Betroffen aus dem Süden vor deutschen Gerichten, kein wirksamer Menschenrechtsschutz bei Investitions- und Freihandelsabkommen. Weiterhin werden Lücken bei der Umsetzung der Schutzpflicht in ausgewählten Produktionsländern (China, Bangladesch, Indien) beschrieben. Viele Aufsätze beschreiben CSR Maßnahmen und fragen nach deren Wirkung auf die Arbeitsbedingungen. Ebenso behandelt wird das Thema Transparenz und Berichtspflicht. Es werden aufgrund der erstellten Analyse die Forderungen an die Bundesregierung dargestellt, damit Unternehmen ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen und Menschenrechte in der Außenwirtschaftsförderung berücksichtigt werden.

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