Ludwig Hohl
'Es ist schwer, so ins Dunkel zu reden'. Briefe an Isak Grünberg 1930-1937
Nimbus Verlag, Wädenswil 2011
Ludwig Hohl gehört zu den markantesten Außenseiterfiguren der Schweizer Literatur im 20. Jahrhundert: Für seine Existenz steht das Bild des Autors, der jahrzehntelang in einem Genfer Kellerzimmer haust und seine Manuskripte an einer Wäscheleine aufhängt. Aus seinen Anfängen hingegen weiß man wenig. Die Pariser Aufzeichnungen aus dem Jahr 1926, die 2004 erstmals publiziert wurden, zeigen Hohl im Kreis einer kleinen Schweizer Kolonie in Paris, die ein Boheme-Leben in Cafes führt. Über prägende literarische Einflüsse hingegen findet sich nichts. Als Hohl 1930 Paris verläßt, um sich zunächst in Österreich, dann in Den Haag seinem Hauptwerk, den Notizen, zu widmen, reißen die Informationen weitgehend ab. In diese bedeutsame Zeit bringt ein Konvolut von Briefen Licht, das in einem sprichwörtlichen Emigrantenkoffer in Edinburgh gefunden wurde: Gerichtet sind sie an Isak Grüberg, der - sieben Jahre älter als Hohl - sich in literarischen Kreisen bereits etabliert hatte.