Vorbilder

Wilhelm Fink Verlag, München 2011
Mit 373 Abbildungen. Bilder können sich auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen. Im Sinne dieser Unterscheidung sind Vorbilder stets Zukunftsbilder: Sie vergegenwärtigen, was noch nicht da ist, als Entwürfe, Prophezeiungen, Befehle. Vorbilder erinnern nicht, sie nehmen vorweg, sie evozieren, sie rufen ins Leben. Ihre Botschaften sind manchmal mehrdeutig wie die delphischen Orakelsprüche, doch immer streng: Sie demonstrieren, wie etwas eigentlich aussehen, erscheinen oder auftreten sollte. Pygmalion liebt eine Statue - oder war es eine Puppe? -, bis sie sich in eine lebendige Frau verwandelt. "Was tun Sie, wenn Sie einen Menschen lieben?" wird Herr Keuner gefragt. Brecht lässt ihn antworten: "Ich mache einen Entwurf von ihm, und sorge, dass er ihm ähnlich wird" - nicht der Entwurf, sondern der Mensch. Vorbilder wollen nachgeahmt werden, als "Vorahmungen der Natur" (Blumenberg). Sie erscheinen als Puppen, Masken und Modelle. Sie sind Götter und Göttinnen, Pin-ups und Stars, Primadonnen und Prominente, und sie faszinieren ihr Publikum als Maßstäbe, Phantasmen und Ideale. Sie verkörpern, was zur Wirklichkeit treibt. In ihnen manifestiert sich ein unbedingter Wille zur Realität; auch wenn diese Realität im eigenen Tod gipfelt.

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