Stefan Winterstein (Hg.)
Die Strudlhofstiege. Biografie eines Schauplatzes
Bibliophile Edition, Wien 2010
Mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Die Strudlhofstiege in Wien-Alsergrund wurde am 29. November 1910 für den Verkehr freigegeben. Das Hundertjahrjubiläum bildet einen guten Anlass, das ungewöhnliche Bauwerk im Rahmen eines eigenen Textbildbandes einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Es war Heimito von Doderers 1951 erschienener Erfolgsroman "Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre", der diesem bis dahin kaum wahrgenommenen architektonischen Werk zur öffentlichen Wahrnehmung verholfen hat. Mit der Aura des literarischen Schauplatzes versehen, hat sich die Straßentreppe - ein Werk des bis heute fast unbekannten Ingenieurs Johann Theodor Jaeger - in den letzten Jahrzehnten zum Pilgerziel eines internationalen Publikums entwickelt, das längst über die Leserschaft des Schriftstellers weit hinausreicht.
Das vorliegende Buch gliedert sich entsprechend der Rolle, die der Roman für die Wirkungsgeschichte der Treppe spielt, in drei Abschnitte: "1910 (Errichtung)", "1951 (Entdeckung)" sowie "1951-2010 (Wahrnehmungen)". Es bietet Aufsätze, Essays und Bilder zu Treppe, Baugeschichte und Standort sowie zu Doderers Roman. Die Strudlhofstiege ist mit den Augen von etwa 40 verschiedenen Künstlern zu sehen.