Vittorio Alfieri
Vita. Mein Leben
Dieterichsche Verlagsbuchhandlung, Mainz 2010
Aus dem Italienischen von Gisela Schlüter. Die "Vita" von Vittorio Alfieri (1749‒1803) zählt neben Rousseaus "Confessions" zu den großen Autobiografien des 18. Jahrhunderts. Die Lebensgeschichte des piemontesischen Grafen und dezidierten Republikaners, der 1789 Augenzeuge, dann scharfer Kritiker der Französischen Revolution wurde, steht ganz im Zeichen dieser epochalen Erfahrung: Mittels subtiler Ironie sucht sich das autobiografische Ich gegen die Zeitläufte zu immunisieren. Den Kontrast dazu bilden das Pathos des Tragikers Alfieri und jene Melancholie, die zum epochen- und standesspezifischen Leitmotiv der Vita wird. Literarische Werkstattberichte, Beschreibungen seines grand tour, der ihn bis ins winterliche Baltikum und in das "höchst afrikanische" Andalusien führt, amüsante Porträts zeitgenössischer Herrscher und komische Geschichten von Liebe und Hörigkeit machen den Reiz dieser hierzulande neu zu entdeckenden Autobiografie aus.