Politische Ursprungsphantasien. Der Leviathan und sein Erbe

Konstanz University Press, Konstanz 2011
Philip Manow liest Thomas Hobbes politische Schriften im Lichte der Texte Sigmund Freuds. Dabei zeigen sich erstaunliche Parallelen: Philosoph und Psychoanalytiker erzählen beide von einem Ursprung der Gesellschaft, der nicht nur als politisches, sondern auch als religiöses Bündnis zu verstehen ist. Wurde Hobbes Erzählung vom Naturzustand bisher meist auf ihren politischen Anteil, also die ersten beiden Bücher des Leviathan reduziert, kommt Manow in seiner Lektüre des gesamten Werkes zu dem Schluss, dass die Überwindung der Gewalt durch den Vertrag eines jeden mit einem jedem auch theologisch begründet wird: Der Leviathan ist eine (sterbliche) Interimsgottheit, die zwischen dem ersten und zweiten Königreich Gottes herrscht. Und diese Verschränkung von Politik und Religion ist auch für die freudsche Ursprungsphantasie konstitutiv.

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