Die Radiofamilie

Suhrkamp Verlag, Berlin 2011
Herausgegeben von Joseph McVeigh. Im Herbst des Jahres 1951 tritt eine "kettenrauchende Meerfrau mit Engelhaar, die mehr flüsterte als sprach" in die Hörspielabteilung des amerikanischen Besatzungssenders Rot-Weiß-Rot in Wien ein. Ingeborg Bachmann, so der Name der jungen Frau, wird für die nächsten beiden Jahre das Unterhaltungsprogramm des Senders prägen und die Radiofamilie Floriani zur bekanntesten und beliebtesten Sendung der Nachkriegszeit machen. Sie sind bürgerlich, und sie sind verschroben, die Florianis: Da ist Hans, der Paterfamilias, Oberlandesgerichtsrat und ehrenhaft bis in die Knochen. Von den rotzfrechen Kindern wird er um den Finger gewickelt: "Ich bin eine komische Figur in meiner Familie", beklagt er sich bei seiner Frau Vilma, Generalstochter aus dem Ersten Weltkrieg, "also ein bisserl etwas Höheres", und in dieser Frage nicht gewillt, dem Herrn Gemahl zu widersprechen. Strenger geht sie da schon mit dem Onkel Guido ins Gericht, dem Halbbruder des Oberlandesgerichtsrats. Er war ein Nazi, aber ein kleiner, der sonst nichts angestellt hat.

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