Veit

Rowohlt Verlag, Reinbek 2011
Aus dem Englischen von Bernhard Robben. "Mein Sohn, ich glaube, ich habe dich verstanden." Im April 1964 ruft Veit Harlan seinen Sohn Thomas nach Capri an sein Sterbebett, doch für das Gespräch, das mit diesem Satz hätte beginnen können, ist es zu spät. Drei Tage dauert das Sterben, drei Tage erinnert Thomas sich an die gemeinsame Geschichte: an seine Erleichterung über den Freispruch für den Vater, als dieser 1949 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt ist, und an sein Entsetzen über den Richter dieses Freispruchs, der als NS-Staatsanwalt Todesurteile erwirkt hatte. Wir sehen den jungen Thomas, der Deutschland verlassen hat und in Paris Thomas Mann, "in seinem erschütterten Körper tief versunken", Tee serviert, wir sehen Szenen im München der Nachkriegszeit, wo Veit in einem Cafe das Wiedersehen mit Kurt Georg Kiesinger feiert, wir sehen Klaus Kinski, den zum Entsetzen des Vaters engsten Freund des Sohns, wie er zusammen mit Thomas Autos im Englischen Garten anzündet. Wir erleben eine "verirrte, verwirrte Familie", die nicht an Jud Süß allein zerbrach.

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