Hitlers erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg - Mythos und Wahrheit

Propyläen Verlag, Berlin 2011
Aus dem Englischen von Stephan Gebauer. So unterschiedlich Hitlers Biografen sein Leben deuten in einem sind sich alle einig: Die Fronterlebnisse im Ersten Weltkrieg waren entscheidend für seinen späteren Aufstieg. Hitler selbst hatte sich zum tapferen Frontsoldaten stilisiert, dessen Freiwilligen-Regiment, eine verschworene Kampfgemeinschaft, den Keim der späteren NS-Bewegung bildete. Diese Darstellung wurde von der NS-Propaganda verbreitet und von späteren Biografen (u.a. Fest und Kershaw) weitgehend übernommen. In seinem Buch zerstört der Historiker Thomas Weber diesen Mythos. Anhand nie ausgewerteter Akten des sogenannten List-Regiments, in dem Hitler diente, zeichnet Weber ein ganz anderes Bild: Hitler war keineswegs der mutige Soldat an vorderster Front, sondern als Meldegänger meist weit hinter den Frontlinien tätig. Das Regiment war keine homogene Einheit, sondern bestand aus Rekruten unterschiedlichster Anschauungen. Kaum einer trat nach dem Krieg der NSDAP bei, viele standen dem späteren NS-Regime kritisch gegenüber. Doch die Nationalsozialisten unterdrückten alle Berichte, die ihrem Propagandabild widersprachen. Regimentskameraden, die sich kritisch über Hitler äußerten, landeten in Gestapohaft. Nicht zuletzt kann Weber zeigen, dass Hitler ebenso orientierungslos aus dem Krieg herauskam, wie er hineingegangen war. Erst infolge der revolutionären Unruhen 1918/19 haben sich seine späteren politischen Ansichten geschärft.

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