Galsan Tschinag
Der weiße Berg. Roman
Insel Verlag, Frankfurt am Main 2000
Die weite Steppe der Tuwa-Nomaden in der Mongolei ist seine Heimat, hier wandern und stehen die Jurten seiner Sippe, seiner Vorfahren. Doch Dshurukuwaa besucht die ferne Schule, geht den "Weg des Wissens". Die moderne, sozialistische Erziehung der Mongolei in den sechziger Jahren will die jahrhundertealten Traditionen zerstören. Der Glaube an Vater Himmel und Mutter Erde gilt als rückständig, Geister und Schamanen werden verfolgt. Der jugendliche Dshurukuwaa, zum Schamanen berufen, zum Wissen verdammt, wird erwachsen. Er verliebt sich, macht erste sexuelle Erfahrungen und trifft schließlich seine große Liebe. Gleichzeitig spürt er Verantwortung gegenüber der Familie und der Vergangenheit und ist, hin und hergerissen zwischen persönlichem Freiheitsdrang und einem ursprünglichen Leben als Jäger und Hirte, auf der Suche nach seiner ihm eigenen Bestimmung: Wer bin ich, wohin gehöre ich? Wie wollen wir leben?