Otto Klemperer. Ein deutsch-jüdisches Künstlerleben

Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2010
Otto Klemperer, 1885 in Breslau geboren, gilt als einer der ersten Protagonisten der "Neuen Sachlichkeit", der sich in vielen Uraufführungen für die Werke von Schönberg, Bartok, Janacek und Busoni einsetzte. Klemperers Geschichte ist exemplarisch für das Schicksal vieler deutscher Juden, die sich ihrer Religion und ihren Traditionen entfremdeten, weil sie fest an Deutschland glaubten, bis Hitlers Rassenwahn sie aus ihren Illusionen vertrieb. Als Leiter der Berliner Kroll-Oper hat er mit Schönberg, Weill, Strawinsky und vielen anderen zusammengearbeitet, die von den Nazis als "Kulturbolschewisten" diffamiert wurden. Dabei war er im Gegensatz zu seinem berühmten Vetter Viktor Klemperer eher unpolitisch. Er hat es nie verwunden, als "Schädling" aus dem Land, dessen Musik er so liebte, vertrieben worden zu sein, fasste im amerikanischen Exil nie wirklich Fuß. 1947 kehrte er nach Europa zurück. Obwohl er ein sensationelles Comeback in Deutschland hatte, hat er seine letzten Lebensjahrzehnte in England und der Schweiz verbracht, wo er sich wieder der jüdischen Religion zuwandte. Noch mit 74 wurde er Chefdirigent des London Philharmonia Orchestra.

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