Tilman Jens
Vatermord. Wider einen Generalverdacht
Gütersloh 2010
Für sein erfolgreiches Buch "Demenz" hat Tilman Jens heftig Prügel, Häme und wirre Anschuldigungen in den deutschen Feuilletons einstecken müssen. Er habe seinen Vater, Walter Jens, "vorgeführt", "einen Wehrlosen vom Sockel gestürzt" und "literarischen Vatermord" begangen so der Vorwurf an den "feigen Filius", den "missratenen Spross". Ebenso groß waren aber auch der Zuspruch und das Lob für sein "bewegendes", "bestechendes", "gelungenes" Buch. Vatermord ist ein besonders perfides Verbrechen, die wahrheitswidrige Bezichtigung eigentlich ein Straftatbestand. Auf eine Klage vor Gericht hat Tilman Jens dennoch verzichtet - und antwortet stattdessen mit einem Buch. Aus unterschiedlichen Perspektiven analysiert er das freudianisch bis heute brisante Delikt, das er niemals begangen hat.