Carl Dietmar / Marcus Leifeld
Alaaf und Heil Hitler. Karneval im Dritten Reich
F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, München 2010
Der Kölner Karneval, die Mainzer Fastnacht, die schwäbisch-alemannische Fasnet und der Münchener Fasching boten den Nationalsozialisten eine ideale Plattform, ihre politischen Ziele und ihre Ideologie innerhalb der angestrebten "Volksgemeinschaft" zu propagieren. Die Nationalsozialisten erkannten die einheitsstiftende Funktion des Karnevals und machten sich sein politisches Potenzial zunutze: In der Bütt wurden antisemitische Witze gerissen, Juden in Liedern und auf Mottowagen verhöhnt, Politiker des Auslands verspottet. Widerstand gegen die ideologische Vereinnahmung des Volksfestes gab es kaum. Unangepasste Karnevalisten - Büttenredner sowie andere Künstler - setzte man massiv unter Druck. Regimekritische Narren wurden verhaftet, einige gar zum Tode verurteilt.