Pelle Sandstrak
Herr Tourette und ich. Bericht eines glücklichen Menschen
Lübbe Verlagsgruppe, Bergisch Gladbach 2009
Aus dem Englischen von Susanne Dahmann. Tics und Zwangshandlungen, Wortkaskaden, unkontrollierbare Wut, unüberwindbare Berührungsängste vor den Buchstaben x, z, y, vor der Farbe Rot, vor Wärme, Milch und dem Geräusch, das entsteht, wenn sein Banknachbar eine Möhre kaut: Seine ersten zwanzig Lebensjahre verbringt Pelle in einem Gefängnis aus ritualisierten Bewegungsabläufen, immer auf dem Grat zwischen Kontrolle durch Zwang und berstender Wut. Schließlich braucht er aber Stunden, um eine Türschwelle zu überschreiten, den halben Tag, um sich an- oder auszuziehen: man wird ihm später eine 97-prozentige Schwerbehinderung bescheinigen. Ein Radiobeitrag über das Tourette-Syndrom bringt Rettung, Pelle weiß nun, es gibt noch mehr Leute wie ihn.