Europas Angst vor der Religion

Berlin University Press, Berlin 2009
Aus dem Englischen von Rolf Schieder. Nicht die Religionen sind ein Problem für Europa, sondern die Annahme, dass nur säkulare Gesellschaften demokratische Gesellschaften sein können. Es ist ein europäischer Mythos, dass aus den Religionskriegen des 16. und 17. Jahrhunderts der säkulare Staat entstanden sei. Zunächst entstanden nämlich - als Folge der Religionskriege - absolutistische Nationalstaaten mit einer Neigung zu konfessioneller Territorialisierung - wie im Falle Frankreichs. Säkularisierung führt auch nicht notwendig zu Demokratisierung, wie das sowjetische Beispiel zeigt. Jose Casanova warnt: "Gegen Immigranten gerichteter, fremdenfeindlicher Nativismus, konservative Verteidigung christlicher Kultur und Zivilisation, säkularistische antireligiöse Voreingenommenheit, liberal-feministische Kritik am muslimischen patriarchalischen Fundamentalismus und Angst vor islamistischen Terrornetzwerken werden überall in Europa willkürlich zu einem anti-muslimischen Diskurs verschmolzen. Das macht ein beiderseitiges Entgegenkommen, das für eine erfolgreiche Integration notwendig ist, - von Immigrantengruppen und von aufnehmenden Gesellschaften - praktisch unmöglich."

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