Hölderlins Rhythmus. Ein Handbuch. Diss.

Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main 2008
Im Unterschied zu den beiden Klassikern der deutschen Literatur verschärft Hölderlin seine Dichtung im Rhythmischen. So wurde die metrisch fixierte Elegie "Der Wanderer" erstmals in den "Horen" abgedruckt – aber rhythmisch von Schiller auf Anraten Goethes "korrigiert". Die später nochmals publizierte Fassung zeigt, dass Hölderlin die metrische Form nicht einfach als Behälter des dichterischen Ausdrucks ansieht, sondern auf dessen Eigenheiten insistiert. Er nutzt den Variantenreichtum antiker Vorlagen mit Sorgfalt und setzt gezielt Differenzen zwischen vorgegebenem Metrum und sprachlichem Rhythmus ein, um das Gedicht selbst zum Gegenstand des Beschriebenen werden zu lassen. Diese rhythmisch-metrische Differenzen sind der Ausgangspunkt dieses Buchs. Im Zentrum steht die Frage, wie Hölderlin zum freien Rhythmus in seinen Gesängen findet und wie dieser rhythmische Mehrwert hermeneutisch erfasst werden kann. Nach exemplarischen Analysen von Übergangsformen (Oden, Chorübersetzungen, "Nachtgesänge"), konzentriert sich Previsic auf alle großen Gesänge, die in (nahezu) abgeschlossener Gestalt überliefert sind: "Die Wanderung", "Germanien", "Der Rhein", "Friedensfeier", "Patmos" und "Der Einzige". Hölderlins Entwicklung lässt sich demnach als eine metrische Dekomposition beschreiben.

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