Täterinnen. Frauen im Nationalsozialismus

Böhlau Verlag, Köln 2008
Lange Zeit wurde die Rolle von Frauen im "Dritten Reich" meist auf die von Opfern reduziert. Die Täterinnen-Ebene blendeten Forschung und Öffentlichkeit gerne aus. Allzu schnell war vergessen: Frauen waren Angehörige der SS gewesen, hatten Konzentrationslager bewacht und weibliche Häftlinge brutal misshandelt, als Ärztinnen und Krankenschwestern bei Menschenversuchen und "Euthanasie"-Aktionen assistiert oder als Fürsorgerinnen die nach NS-Ideologie "Minderwertigen" zur Zwangssterilisation vorgeschlagen. Den wenigen Frauen, die wegen ihrer Beteiligung an den menschenverachtenden Taten des NS-Regimes verfolgt und verurteilt wurden, wurde eine besonders grausame und eher unweibliche Natur nachgesagt. Mit dieser Dämonisierung machte man nicht nur die Auseinandersetzung mit ihren Taten und Motiven überflüssig, sondern schuf zudem eine Distanz zur Mehrheit der "normalen" Frauen. Daher ist noch heute das populäre Bild des "Dritten Reiches" durch die männlichen Nazi-Größen und -Mitläufer geprägt.

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