Festhochamt, sinfonische Messe oder überkonfessionelles Bekenntnis?. Studien zur Rezeptionsgeschichte von Beethovens Missa solemnis

Ortus Musikverlag, Beeskow 2008
Beethovens Missa solemnis gilt seit ihrer Entstehung und Drucklegung als gleichermaßen bewundertes und umstrittenes Ausnahmewerk, für dessen Verständnis weder allgemeine Gattungsmerkmale noch das übrige, vorwiegend instrumentale Schaffen des Komponisten eine geeignete Basis boten. Enorme technische Anforderungen an Sänger und Instrumentalisten, aber auch die vermeintlich geringe Zahl der Aufführungen in den ersten Jahrzehnten nach Beethovens Tod trugen nicht unwesentlich zu ihrer Aura bei. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmten die Vorstellung von einer Säkularisierung der Gattung und Erklärungen als persönliches Bekenntnis des Komponisten in verschiedenen Versionen sowohl die wissenschaftliche Diskussion als auch die populäre Literatur. Solche Theoreme entstanden aber kaum aus einem angemessenen Umgang mit den Besonderheiten des Werkes, sondern füllten eher die Lücken in einem bereits feststehenden Beethovenbild, in das sich die Missa solemnis nur mit Mühe einfügen ließ.

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