Murathan Mungan
Tschador. Roman
Blumenbar Verlag, München 2008
Aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Ein junger Mann namens Akbhar kehrt nach Jahren des Exils in sein Heimatland zurück. Ängstlich, aber auch von Hoffnung getrieben, begibt er sich auf die Suche nach den Menschen, die er einst geliebt und in seinem Herzen aufbewahrt hat: die Mutter, die Schwester, seine Geliebte. Ein neues Regime ist an der Macht, das Land ist sichtbar vom Krieg zerstört, er erkennt es kaum wieder. Die Orte der Kindheit und Jugend scheinen unauffindbar zu sein. So irrt Akbhar von Tür zu Tür, von Stadt zu Stadt. Was ihn am meisten beunruhigt, ist der Anblick der Frauen, deren Gesichter hinter einem Tschador versteckt sind - so als wäre damit die"Hälfte des Lebens"ausgelöscht, wie er sagt.