Fred Licht
Villa Ginestra. Roman
Die Andere Bibliothek/Eichborn, Frankfurt am Main 2008
Aus dem Amerikanischen von Angela Praesent. Dieser Roman ist eine erhabene Feier von Extravaganz, Leichtigkeit und Verschwendung - und dem Schmerz über ihr Verschwinden. Was hat die Zuneigung zwischen Menschen mit Vermögenswerten zu tun? In der internationalen Bankiersfamilie des Ich-Erzählers versteht sich die Antwort von selbst: sehr viel. Harry, ein scharf beobachtender Junge, der in Genf aufwächst, wo sein Vater der europäischen Niederlassung der New Yorker Familienbank vorsteht, ist deshalb früh fasziniert von allem, was er über eine gewisse Cousine Renee erfährt. Diese alleinstehende Ketzerin wider die Prinzipien des Clans leistet sich eine schloßgleiche Villa in Florenz, fördert Künstler und verwaltet ihr großes Vermögen selbst - sehr zum Ärger von Harrys Vater. Über den Generationenabstand hinweg erkennen der junge Harry und die exzentrische Renee einander als Seelenverwandte - und Harry erweist sich in Sachen Großzügigkeit und Weltoffenheit als ihr legitimer Erbe.