Marc Buhl
Drei sieben fünf . Roman
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2007
Irgendwo am Rande des Schwarzwalds wird der Antiquitätenhändler Paul Cremer mit einer Kugel im Kopf aufgefunden. Doch wie durch ein Wunder überlebt er den Selbstmordversuch und wird in mehreren Operationen gesundheitlich wiederhergestellt. Als er aus dem Koma erwacht, ist er davon überzeugt, 22 Jahre alt zu sein und im Ost-Berlin des Jahres 1989 zu leben, genauer: im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen. Er erkennt weder seine Ehefrau noch seinen Sohn, und nur mit Mühe ist er davon zu überzeugen, dass es inzwischen den Staat, der ihn willkürlich festgenommen hatte, nicht mehr gibt. In einem schmerzhaften Erinnerungsprozess nähert sich Cremer mit Hilfe eines Neuropsychologen der verloren gegangenen Lebensgeschichte wieder an und entdeckt, wer sein Leben zerstört hat. Ein fast erfolgreicher Selbstmord ist grausam - vor allem, wenn man nicht mehr weiß, warum man es getan hat.