Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums. Band 9: Mitte des 16. bis Anfang des 18. Jahrhunderts. Vom Völkermord in der Neuen Welt bis zum Beginn der Aufklärung
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2008
Mitte des 16. Jahrhunderts feiert die Kirche den "Missionsfrühling" in der Neuen Welt: die völkermörderische Eroberung der Indianerreiche Lateinamerikas. In Europa liegen fast alle christlichen Mächte miteinander im Krieg. Dazu flammen neue Konflikte mit dem islamisch-osmanischen Imperium auf. Die Hexenverfolgungen erreichen ihren Höhepunkt, zu Tausenden lodern die Scheiterhaufen. Der Katholizismus festigt sich im Ringen mit der zweiten Generation der Reformatoren, mit Zwingli in Zürich und Calvi in Genf, dessen Terrorregiment oft schlimmer wütet als die Inquisition. Zur Stütze des Papsttums werden Ignatius von Loyola und der Jesuitenorden Hauptakteure der Gegenreformation; zeitweise scheint ganz Europa "nur von Jesuiten beherrscht" (Cordara SJ).