Michael E. Birdwell
Das andere Hollywood der dreißiger Jahre. Die Kampagne der Warner Bros. gegen die Nazis
Europa Verlag, Hamburg 2000
Mit 10 Abbildungen. Die Gefahr, die Hitler und das nationalsozialistische Deutschland für den Weltfrieden darstellten, wurde in den Vereinigten Staaten lange unterschätzt. Zu den wenigen, die sie bereits Anfang der dreißiger Jahre erkannten, gehörten die Brüder Harry und Jack Warner, die die Warner Brothers Pictures Inc. gegründet hatten. Als Juden, deren Eltern aus Polen in die USA geflohen waren, war ihnen sehr bewusst, welche Bedrohung vom Nationalsozialismus ausging. Sie brachen als einziges der großen Filmstudios ihre Geschäfte mit Deutschland schon 1934 freiwillig ab und versuchten, mit Filmen die amerikanische Öffentlichkeit aufzurütteln. Die Botschaft von "Confessions of a Nazi Spy" (1939) war eindeutig: Wir müssen wachsam sein und den Nazis Einhalt gebieten. Ein großer Erfolg wurde "Sergeant York" (1941), der allerdings unter den Verdacht geriet, Kriegshetzerei zu betreiben. Als kleine Kulturgeschichte Hollywoods eröffnet das Buch Einblicke, wie erstmals gezielt mit Filmen auf ethische und gesellschaftspolitische Entscheidungen Einfluss genommen wurde.