Edmund Spenser
Die Lilienhand. Alle Sonette. Englisch-Deutsch
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2008
Aus dem Englischen von Alexander Nitzberg. Sämtliche Sonette dieses neben Shakespeare berühmtesten Dichters der Renaissance in England. Klang, Phantasie und raffinierte Reime, die uns nach wie vor entzücken. Er war ein Feingeist. Nicht die lauten Töne machten ihn zum Dichterfürsten seiner Zeit. Vielmehr jene subtile Musikalität, die noch Shakespeare bewundernd mit dem Lautenspiel eines John Dowland vergleichen konnte. Seine gedankliche Raffinesse, formale Perfektion und schier unerschöpfliche Phantasie faszinierten ganze Generationen von Literaten: Ob Milton, Pope, Shelley, Byron, Yeats oder Conrad, niemand konnte sich dem Klangzauber Edmund Spensers, dieser "silbernen Trompete" (Keats), entziehen. Und nirgends tritt die Meisterschaft des Dichters deutlicher zu Tage als in dessen filigranen Sonetten. Eros und Melancholie, Schönheit und Vergänglichkeit, Zorn und Milde werden hier in immer neuen, oft paradoxen Bildern zusammengefügt und zur sprachlichen Vollendung gebracht. Der Band stellt zum erstenmal sämtliche Sonette Spensers in deutscher Übertragung vor und enthält die Zyklen "Amoretti" und "Visionen von der Wahnhaftigkeit der Welt". Dem Lyriker Alexander Nitzberg gelang es, nicht nur die Poesie, sondern vor allem auch die Musik des Originals nachzuempfinden.