Der Dandy. Wie er wurde, was er war

Böhlau Verlag, Köln 2007
Den Dandy, das wird hier deutlich, gab es schon immer. Dass er kein originäres Produkt des 19. Jahrhunderts ist, wie landläufig angenommen wird, vermag Melanie Grundmann mit dieser Anthologie überzeugend darzulegen. Erstmalig werden die verschiedenen Spielformen des Dandys, wie sie von der Antike bis ins 19. Jahrhundert auftraten, aneinandergereiht und so die Genese dieses Sozialtypus übersichtlich nachgezeichnet. Aus der Blütezeit des Dandysmus, in der die Zeitgenossen nach den Wurzeln dieses seltsamen Gewächses forschten, sammelte die Autorin Zeitdokumente, die hier größtenteils erstmals in deutscher Übersetzung erscheinen. Sie bieten eine erfrischende Abwechslung zu den bekannten Texten der Dandyforschung, da sie sich mit den Ursprüngen des Phänomens vor Barbey d'Aurevilly, Charles Baudelaire und Oscar Wilde beschäftigen. Man erfährt, dass der Dandy eben nicht nur ein bewegter Kleiderständer und auch keinesfalls ein naserümpfender Snob ist, sondern ein elitäres Wesen, das sich durch die intensive Ausgestaltung der eigenen Individualität von der grauen Masse absetzen und der profanen Wirklichkeit entfliehen will.

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