John Keay
Exzentriker auf Reisen um die Welt. Sieben Porträts
Edition Tiamat, Berlin 2007
Aus dem Englischen von Norbert Hofmann. Oft absonderlicher als die verrücktesten Wissenschaftler, machten exzentrische Reisende die Erkundung der Welt populär. Wer konnte dem Naturforscher widerstehen, der mit Königsschlangen gekämpft hatte, dem Wanderprediger, der splitternackt auf den Hindukusch stapfte, oder dem galligen Gouverneur, der seine amerikanische Kolonie verließ, um sich mit Affe, Papagei und geduldig leidender Familie auf eine Odyssee durch Europa zu begeben? Befreit aus ihren staubigen Monographien, zeigt sich der erste Engländer, der Lhasa erreichte, als ein kauziges Genie, und sein Landsmann, der als erster Riad betrat, als das Beinahe-Opfer seiner Leidenschaft für Decknamen. Und bei dem "Entdecker der Darden" bestimmten so sehr Intrigen und bizarres Verhalten seine Untersuchungen, daß man an seinem Verstand zweifelte. Aber wie seltsam sie auch sein mögen, alle Porträtierten in John Keays klassischer Darstellung obsessiver Reisender hatten ihren Mut und Eigensinn.