Quadrate aller Länder. Märchen, Texte, Gedichte, Wurlitzer Verse. Gesamtwerk, Band IV

Edition Splitter, Wien 2006
Konkretes und Irreales hätten sich ja schon immer gut ergänzt, hält Eugen Gomringer auf die Frage hin fest, wie sich 'konkrete Poesie' und 'Märchen' miteinander vereinbaren ließen: 'Konstellationen' seien komprimierte, zu Formeln kristallisierte Erfahrungen, und 'Märchen' seien eben kurze Erzählungen, leicht verständlich von der Sprache her und inhaltlich eine Mischung von ebenfalls verständlicher Erfahrung mit phantastischer Irrealität. Anselm Glück gehört zu der beinahe ausgestorbenen Spezies der zeichnenden Literaten oder umgekehrt der schreibenden Zeichner, wie sie im 19. Jahrhundert keine Seltenheit waren. In der Gegenwart ist diese Kunstform eine Seltenheit geworden. Glück wird aber seinem Namen gerecht und lässt sich von Strömungen, Zeitgeist und Inhaltsleere nicht beeindrucken. Er geht in seinem Werk einen eigenen Weg, der Umwege und Abweichungen zwar zwingend zulässt, aber dennoch ein gerader Weg ist. Rastlose Lethargie ist nun ein Buch, das minimalistische Zeichnungen zum Thema Haus mit Kurzprosatexten verbindet. Und schon in den Zeichnungen ist die Glücksche Spontaneität absolut spürbar, denn sie wirken ungekünstelt, unverbessert aufs Papier geworfen. Und so verhält es sich auch mit den Texten: er schreibt einfach, wie es ihm einfällt, obwohl hier sein Blick auf die Zeichnungen bzw. auf das Dahinter gerichtet ist: "Das Feuer sprang vom Boden auf und schwang sich im nu unters Dach. Die Zukunft löste sich in Rauch auf. Das Wasser trieb die Landschaft vor sich her. Schluchten bröckelten, und die Berge rückten staffelweise zusammen. Der Fluß durchbrach mehrere Seen und riß die Umgebung mit sich."

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