Geschichten vom Kino

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006
Seit etwa 120 Jahren rattern die Kinoprojektoren, geräuschvoll und unaufhaltsam. Die Filmgeschichte ist jung. "Sie ist nicht älter", sagt Alexander Kluge, "als meine Großmutter mütterlicherseits." Die 120, zum überwiegenden Teil neuen Geschichten dieses Buches sind literarische Erzählungen in der kurzen und gewohnt lakonischen Art des Autors Kluge. Zugleich aber zeigen diese Geschichten die tiefe Zuneigung, die den Regisseur Kluge über mehrere Jahrzehnte seines Berufslebens (immerhin ein Fünftel der Filmgeschichte) mit dem Filmemachen verbunden hat. Die Geschichten handeln davon, wie die Kamera erfunden wurde, und von dem Elan, mit dem sich die Menschenmassen das frühe Kino aneigneten. Es wird gezeigt, wie der Film alles Unheil des 20. Jahrhunderts "getreu", aber "blind" begleitete. Es geht um den Anti-Realismus des Gefühls, mit dem das Kino darauf beharrt, ein "Magazin des Glücks" zu errichten, und wie zäh und fachkundig die Zuschauer darauf achten, dass die Happy-Ends und die Trauer an der rechten Stelle stehen. Erzählt wird vom Filmemachen und von Filmemachern, von der Vielfalt der Grautöne im Schwarzweißfilm und von der Utopie, die im "Prinzip Kino" versteckt ist. Und die nicht untergeht, wenn jüngere Medien das Kino zu überholen suchen.

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