Thomas Jonigk
Vierzig Tage. Roman
Droschl Verlag, Wien 2006
Der virile, gut aussehende mutmaßliche Vatermörder trifft auf den gütig-gelassenen, hässlichen Kriminalkommissar und wird süchtig nach dessen Geschichten und Gleichnissen. So wie der Roman sein Gesicht wechselt von der zynischen Darstellung eines restlos entfremdeten Sexualneurotikers über die Krimi-Parodie zur psychotherapeutischen Selbstfindung , so verändert sich auch die Identität des Helden: wer ist das, der da am Schluss, Arm in Arm mit dem froschgesichtigen Mädchen, gemeinsam mit anderen glücklichen Paaren in die Arche geht? Ein schmerzhafter, furchtbar komischer Roman über Verwundungen und Narben, Welthaltungen und Schuld und Sühne, und gleichzeitig ein großes literarisches Vergnügen.