Alle meine Freunde. Erzählungen

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006
Aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer. In ihrem ersten Erzählungsband konfrontiert uns die Französin Marie NDiaye mit Menschen, die man vielleicht doch lieber nicht zu seinen zählen möchte. Da ist der Lehrer aus der Titelerzählung, der mit seinen Lieblingsschülern ganz eigene Pläne verfolgt und auch vor Mord nicht zurückschreckt. Andere der hier versammelten Menschenfreunde benutzen ihre Kinder, um Eindruck zu schinden ("Der Tod von Claude François"), oder schieben sie ab ins Heim ("Offenbarung ") - vorausgesetzt, sie lassen sich nicht verkaufen ("Die Jungen"). Sicher scheint vor allem eines: Das Leben läßt keinen entkommen ("Ein Tag in Brulards Leben"). Die genaue Ausleuchtung der zwischenmenschlichen Abgründe ist Marie NDiayes Spezialität. Doch immer behalten ihre Texte ein Geheimnis, der Horror liegt im Schweigen, in der Abwesenheit von Gefühlen, die den Menschen zum Menschen machen. Im Unheimlichen der Geschichten von Marie NDiaye stoßen wir auf Dämonisches, das, wenn wir ehrlich sind, uns vertraut ist.

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