Qinglian He
China in der Modernisierungsfalle
Hamburger Edition, Hamburg 2006
Qinglian He räumt grundlegend mit dem Mythos "vom Wandel durch Handel" auf. Anders als viele professionelle China-Beobachter, die, fixiert auf die hohen Wachstumsraten, nur den vermeintlich unaufhaltsamen Aufstieg Chinas zur Großmacht sehen, beschreibt sie das heutige China als ein Land, das gesellschaftlich "auf einem Vulkan" sitzt, der jederzeit ausbrechen kann. Trotz der bemerkenswerten Öffnung Chinas und größerer gesellschaftlicher Freiheiten hat es die neue herrschende Schicht bisher vermocht, eine breite gesellschaftliche Bewegung für eine soziale, gerechte, marktwirtschaftlich orientierte und demokratische Gesellschaft zu verhindern. Das starre Festhalten an der diktatorischen Einparteienpolitik wird die Probleme weiter verschärfen.