Cem Özgönül
Der Mythos eines Völkermordes. Eine kritische Betrachtung der Lepsiusdokumente sowie der deutschen Rolle in Geschichte und Gegenwart der 'Armenischen Frage'
Önel Verlag, Köln 2006
"Der Mythos eines Völkermordes" ist der erste von zwei Bänden, die weitenteils auf der Grundlage einer Primärquellen-Forschung zum Themenkomplex "Armenische Frage" entstanden sind. Der Schwerpunkt dieses ersten Bandes liegt auf einer methodischen, wie auch inhaltlichen Analyse der deutschen Quellen der armenischen Genozidthese, sowie einer umfangreichen Kritik ihrer Aufbereitung und Perzeption im gegenwärtigen historisch-wissenschaftlichen, wie auch gesellschaftspolitischen Diskurs.
Die erste und bis vor kurzem einzige umfangreiche Edition der deutschen Dokumente war jene von Johannes Lepsius, erschienen 1919 unter dem Titel "Deutschland und Armenien 1914-1918 - Sammlung diplomatischer Aktenstücke". Lepsius hatte die Dokumente in seiner Edition jedoch weitreichend manipuliert. Tatsächlich bestand ein weiteres, gewichtiges Manipulationsmotiv in einer massiven Belastung der Jungtürken, sowie einer nicht minder weitreichenden Entlastung der Armenier. Die Analyse dieser Manipulationen, sowie ihrer Hintergründe steht im Mittelpunkt dieser Arbeit.